Wie Lisbeth zu ihrem Pedigree Namen kam und warum mir das so wichtig ist.


Rassismus, die Definition

 

Rassismus ist eine Ideologie der Ungleichheit, gespeist aus spezifischen Vorurteilen und Klischees. Der Begriff Rassismus steht allgemein für Auffassungen, die von dem Bestehen nicht oder kaum veränderbarer "Rassen" ausgehen, daraus naturbedingte Besonderheiten und Verhaltensweisen von Menschen ableiten und hierbei eine Einschätzung im Sinne von "höherwertig" oder "minderwertig" vornehmen. 


Rassismus ist schon immer etwas, das ich aus tiefstem Herzen abgelehnt habe. Auch wenn ich gefühlt wenige Berührungspunkte damit hatte (was nicht stimmt: Alltagsrassismus ist allgegenwärtig). Ich habe Filme wie „Mississippi Burning“ gesehen und konnte nicht verstehen, wie Menschen so sein können. Ich habe Apartheid in Südafrika mitbekommen und es war mit unbegreiflich. Aber ich habe nicht wirklich begriffen, dass der Alltag z.B. in den USA für Minderheiten nach wie vor anders und gefährlich ist. Dass Eltern ihren Kindern von klein auf Regeln im Umgang mit der Polizei beibringen müssen, damit sie nicht Gefahr laufen, versehentlich erschossen zu werden, weil sie sich „falsch“ verhalten. Dass gemischtrassige Paare z.B. nicht so ohne weiteres gemeinsam joggen gehen können, da die Gefahr besteht, dass der farbige Mann wegen Verfolgung einer weißen Frau verhaftet wird. Ich könnte diese Aufzählung endlos lange fortsetzen, was für sich schon schlimm genug ist. 


Dann kam der 25. Mai 2020, die Ermordung George Floyds durch Polizisten ohne irgendeinen Grund. Mag sein, dass er sich etwas hat zu Schulden kommen lassen, aber nichts (!) rechtfertigt diesen Umgang mit ihm und seinen daraus resultierenden Tod. Ich habe mir diese 9,5 Minuten angeschaut, ich musste mich dazu zwingen und habe das Video oft unterbrechen müssen, da ich es nicht ertragen konnte. Ich konnte mir nicht einreden, dass das ein Spielfilm ist, der aus Gründen des Effekts und der künstlerischen Freiheit übertrieben ist. Und ich bin eine unbeteiligte Außenstehende. Für mich unvorstellbar, wie es tagtäglich den Betroffenen ergeht. Schaut Euch „When they see us“ an, falls Ihr es aushalten könnt. Die Netflix-Serie arbeitet den Justiz-Skandal um die Central Park Five auf. Sehr schwere Kost, aber das ist leider immer noch Alltag. 


Etwas über einen Monat nach der Ermordung George Floyds wurde mein Corgi A-Wurf geboren. Es stand von Anfang an fest, dass eine Hündin bei uns bleibt. Ihr Rufname war schon lange vor ihrer Zeugung klar, aber ihren Pedigree-Namen habe ich mir unter dem Eindruck der Ereignisse ausgesucht. Alle meine Welpen bekommen einen Liedtitel-Namen und ich hatte viele Ideen für mein Mädchen. Aber nach dem 25.5. stand schnell fest, dass sie „Asimbonanga“ heißen wird. Die Anti-Apartheid-Hymne erschien mir passender denn je.